Freitag, 31. Januar 2014

Fatty Challenge - These boots are made for walkin'



Eiiigentlich sollte das mein Beitrag zum Januar-Thema der Fatty Challenge werden. Das Thema war "These boots are made for walkin'" und ich habe auch wirklich versucht Fotos zu machen, aber im Moment passiert halt einfach wahnsinnig viel und ich hatte ewig keine Zeit. Oder es war kein Fotograf da, oder beides. Dann sind natürlich auch noch alle drölf Fotos, auf denen die Boots gut zu sehen sind, verwackelt. Aber, weil ich so ungern von meinen Plänen abrücke, kommt der Post halt viel zu spät und unscharf. C'est la vie!
Ich trage hier viele meiner Lieblingssachen, vor allem meine heiß geliebte Plüschjacke (hoffentlich hängt sie euch noch nicht zum Hals raus, das ist schon der dritte Beitrag mit ihr...), von der ich hier in Bonzen Central immer Angst habe, dass irgendwer denkt sie wäre echt und mich farbbeutelt. D:

Jacket: Littlewoods / Bodysuit: Asos Curve / Skirt & Leggings: New Look Inspire / Boots: Primark / Necklace: Zara




Samstag, 25. Januar 2014

Curvy is sexy - Hallo Berlin!

Anlässlich der Fashion Week in Berlin, gab es dort auch zum zweiten Mal eine eigene Plus Size Messe, die Curvy is sexy und da ich auch eingeladen wurde, war ich dabei. Da ich es irgendwie vorher noch nie nach Berlin geschafft hatte (tragisch, ich sag es euch!), war ich natürlich umso glücklicher, dass es jetzt endlich klappen sollte.
Übernachtet habe ich dann in einem Hostel in Kreuzberg, das zwar eine super Lage hatte, aber auch ein bisschen den Charme einer Justizvollzugsanstalt. Glamourös ist anders.

 Sonderlich bequem war es auch nicht, aber dafür hat es halt auch nicht viel gekostet.

Mittwoch ging es dann nach dem Frühstück (auch wieder unglamourös) mit der Ubahn Richtung Curvy is sexy. Hat auch alles super geklappt, bis auf die Tatsache, dass ich das Gebäude nicht gefunden habe und mein Handyinternet und somit auch mein geliebtes GPS nicht gingen. Daher bin ich erstmal eine halbe Stunde durch Berlin geirrt. Hmpf, sage ich da nur. Hmpf.

Als ich es dann endlich gefunden hatte, hat mich absolut bezaubernde Steffi am Eingang eingesammelt (was sehr toll für mich alte Sozialphobikerin war <3) und dann ging es auch direkt los. Ich habe so viele Bloggerinnen getroffen und auch an den Ständen so viele nette Frauen kennen gelernt, es war großartig. Leider habe ich sicher auch wieder die Hälfte der Name vergessen, das waren einfach viel zu viele auf einmal. 

Dafür ist mir aber viel tolle Mode in Erinnerung geblieben. Ich habe ja Berichte gelesen, in denen kritisiert wurde, dass es immer noch ziemlich viel altbackene Zipfelsachen gab, allerdings muss ich gestehen, dass ich davon nichts gesehen habe. Irgendwie haben alle Stände an denen ich war zwar nicht immer mit jedem Teil meinen Geschmack getroffen, aber wenn ich das, was ich gesehen habe, mit dem Zustand von vor ein paar Jahren vergleiche, liegen dazwischen Welten.
Es gibt einige neue Kollektionen, neue Marken, etablierte Marken, die auf den deutschen Markt wollen und ich habe überall sehr viel Motiviation und ehrliches Engagement gesehen. Ich denke wir sind definitiv auf einem guten Weg.

Eines der ersten Stücke, in das ich mich verliebt habe, war dieses mitternachtblaue Samtkleid (ein Träumchen, wo ich doch Samt eh so liebe) und seht ihr diese Fellstola mit der Brosche? Meine innere Diva war direkt hin und weg.


Kunstleder, Nieten, Karos, mehr davon bitte!

Es gab auch "Prominenz", auch wenn ich ehrlich gesagt am meisten an Jorges Hose interessiert war. Pailletten = Liebe. Ich hätte allerdings auch gern Menschen, die meine Haare richten oder meine Paillettenhose 2cm nach unten zupfen, wenn da was verrutscht. Okay, meistens würde mich das nur nerven, aber spannend so etwas aus der Nähe zu sehen.

Meine Fotos der Modenschau sind leider alle nicht besonders gut, dabei hatten wir so einen tollen Platz.

Noch mehr Liebe für dieses Spitzeoberteil von Zizzi. Ein kleiner viktorianischer Kragen, Spitze, lange Ärmel. Hach!

Junarose hat meine nächste Herbstjacke mitgebracht. Eine Fransenlederjacke will ich schon EWIG haben, aber wie das halt so ist, im Plus Size Bereich, auf manche Dinge muss eins einfach lange oder vergeblich warten. In dem Fall gibt es allerdings anscheinend ein Happy End und ich bin zumindest innerlich ein bisschen auf der Stelle gehüpft, als ich sie am Stand entdeckt habe.

Einen mittelschweren Girlcrush hatte ich übrigens bei der singenden Hostess und ihrem Outfit.

Steffi und Isabell inklusive Photobomb von Lu. Isabell war übrigens auf derselben Schule, die ich besuchen möchte. Ist die Welt nicht klein? (Und seht euch ihren Blog an, falls ihr den noch nicht kennt. Ich liebe ihren Stil!<3)

Sekt gab's auch. :D

Nach der Messe ging es standesgemäß und endlich mit genug Glamour in der Stretchlimousine zur Bestseller Party. Dort gab es dann unglaublich tollen Kuchen (für Kuchen bin ich ja immer zu haben) und wir haben uns noch ein bisschen in den anstehenden Kollektionen umgesehen. Gegen 23 Uhr war ich aber schon wieder im Hostel, war doch ein anstrengender langer Tag und mein unbequemes non-Glamour Bett hatte mir nicht viel Schlaf gegönnt.

Am nächsten Tag habe ich dann noch mit Mitfangirl Lucie eine Touritour durch Berlin gemacht. (Es sollte endlich das Beamen erfunden werden, es kann nicht angehen, dass überall in Deutschland so wunderbaren Menschen verteilt sind und ich die alle nie sehen kann!)
Zufällig kam am Brandenburger Tor gerade ein (Hummer-)Shuttle für die Curvy is sexy vorbei, abends hatten wir "nur" die "normale" Stretchlimo. Am Ende bin ich dann doch im Forever 21 gelandet, der im Vergleich zu Antwerpen aber echt popeligund etwas lieblos aufgemacht ist. Dafür liefert der Dunkin' Donuts, für mich Grund genug doch wirklich irgendwann mal nach Berlin zu ziehen. ;)
Das waren zwei super aufregende und spannende Tage und ich hoffe sehr, dass ich zur nächsten Fashion Week und Curvy is sexy wieder in Berlin sein kann. Dann muss ich aber unbedingt mehr darauf achten, dass ich auch alle Stände besuche, zu denen ich wollte, also früher da sein oder besser gleich 2 Tage einplanen. Und dann denke ich auch öfter daran Fotos zu machen. Ähem.
Mein komplettes Outfit und noch ein paar mehr Impressionen könnt ihr hier sehen und auch bei Jenny.

Noch ein paar abschließende, eher ernste Worte zum Schluss: Es gab ebenfalls einige Aufregung dass einige der Kollektionen bei 38 anfingen. Einerseits kann ich natürlich die Reaktion "Was? 38 ist schon Plus Size? Aber das ist doch nicht dick!" verstehen.
Natürlich ist eine 38 kein Plus Size, aber nur weil eins Teile aus einer Plus Size Kollektion tragen kann, macht das die Person nicht selbst Plus Size/dick/irgendwas anderes schlimmes und überhaupt, sehe ich es natürlich generell nicht als etwas schlimmes an dick zu sein. Schlimmer finde ich es, dass Plus Size Kollektionen teilweise schon bei 52 aufhören, wie z.B. die neue Mango Kollektion Violeta zu der Bethany bereits einen sehr guten Beitrag verfasst hat. Standard ist da 54 und je nach Schnitt und Teil falle ich mit meinen Hüften da auch schon raus. Mein Wunsch für die Zukunft ist also weiterhin, dass es aktuelle Mode gibt, die nicht ein jahr zu spät kommt und verwässert und vorteilhaft angepasst wurde und dass die Obergrenze bis zu der eins überhaupt Mode bekommt nochmal ordentlich nach oben gesetzt wird. Aber hey, ich bin optimistisch und ich bin ja, wenn alles gut läuft, in 3 Jahren Designerin, notfalls mache ich das eben selbst. ;)

Montag, 30. Dezember 2013

Fatty Fashion Fun Challenge - New year's eve

Und wieder ist Fatty Challenge! Diesen Monat sind wir etwas später, dafür näher an Silvester.


Das Thema ist "New year's eve is glitter and party". Ich glitzere zwar nicht (ich kann ja auch nicht immer glitzern), dafür habe ich mich ausnahmsweise mal ganz einem Trend verschrieben, aber er ist auch zu toll, um ihn auszulassen. Im Moment ist ja Metallic ganz schwer im Kommen und bei knallbunten, glänzenden Dingen bin ich natürlich ganz vorn dabei!
Das Outfit hat sich irgendwie ganz von allein zusammen gestellt. Die Ohrringe fand ich toll und habe sie vor 2-3 Monaten bestellt. Als ich bei We love colors (beste Plus Size Strumpfhosen überhaupt!) bestellt habe, habe ich mir zufällig aus den 3000 Farben türkis ausgesucht. Das Kleid habe ich vor ein paar Wochen zufällig im Schrank wieder gefunden, nachdem ich es 2009 oder 2010 als eines der ersten Teile von Asos Curve bestellt habe und es dann irgendwie in meinem Schrank verschwunden ist. Die Tasche gefiel mir von den 3 vorhandenen Farben am besten. Dann musste ich im Prinzip nur noch die Schuhe aussuchen et voilà!

 Dress: Asos Curve / Cardigan: New Look Inspire / Tights: we love colors / Shoes: Katzenb*rger / Earrings: New Look / Bag & Bracelet: Six



Ich habe übrigens fast eine Woche lang versucht Fotos zu machen, aber entweder war es zu dunkel, oder zu dunkel, oder Weihnachten, oder zu dunkel. Jetzt sind die Fotos zu hell und ich wünsche mir eine neue Wohnung und Tageslichtlampen oder eine andere Klimazone.

Und hier nochmal alles in Nahaufnahme. Im Instagramformat.


Donnerstag, 26. Dezember 2013

OOTD: Diva Christmas

Familienbesuche zu Weihnachten sind ja so eine Sache. Für mich meist mit Stress und Anstrengungen verbunden. Da gibt es immer Menschen, bei denen es völlig ausreicht sie alle paar Jahre mal zu sehen. An Weihnachten kann ist es leider schwierig ihnen zu entgehen. Um mich selbst aufzumuntern, habe ich beschlossen mich möglichst hübsch anzuziehen, schicker noch als letztes Jahr.
Die Fotos sind nicht so supi, aber es war stressig und dunkel (wann ist es das im Moment nicht...), aber nun ja. Ich trage auf dem letzten Bild übrigens dieselben Ohrringe wie hier.



Kleid: H&M+ / Belt: Asos Curve / Faux Fur jacket: Littlewoods / Headband: Claire's / Slippers: New Look / Ring: Disney Couture
 
Das Kleid habe ich übrigens der reizenden (haha!) Katrin zu verdanken, an der es so großartig aussieht. Auf der H&M Seite fand ich es nämlich nicht so toll, es erinnerte mich zu sehr an festliche "Mode" manch anderer Plus Size Shops. Das tut dem Kleid aber wirklich Unrecht! Ich habe den Effekt natürlich  etwas kaputt gemacht, indem ich eine schwarze Strumpfhose darunter angezogen habe, but well. Tolle Schuhe hatte ich dazu auch nicht an, weil ich die eh bei der Verwandtschaft ausziehen musste, weil die so einen hässlichen hellen Teppich haben. Wände gelb und arme asthmatische Gäste zu qualmen geht allerdings. Aber ich will ja nicht jammern*. (*Eigentlich doch. Und ich will Weihnachten nächstes Jahr gern weit weg von der Verwandtschaft feiern. Oder nur mit wirklich ausgewählter Verwandschaft. Und mit einem Schirmchendrink. Auf jeden Fall Alkohol. Viel Alkohol.)

In diesem Sinne: Frohe Weihnachten!

Freitag, 20. Dezember 2013

PINK!

Ich habe in den letzten Jahren einen kleinen Farbmarathon hinter mir. Jahrelang war ich auf der Suche nach dem perfekten Arielle-Rot (Kinderfilme prägen eben doch), hatte ich sie zwischenzeitlich braun, rotblond, kupferfarben und dann wurde mir irgendwann langweilig und ich war türkis, lila, weinrot, petrol, dunkelrot etc. Aus einem mir unerklärlichen Grund (*hust*) kam dann letztens nach dem Mal rot färben grün zum Vorschein, was mich noch nicht sonderlich beunruhigt hat, bis es auch beim blondieren immer noch da war. Das stimmt nicht gerade fröhlich, wenn eins eigentlich auch rosa Haare abzielt.
Ich war dann sogar noch beim Friseur, damit die mir die Haare mal ordentlich blondieren und wurde noch grüner. Die Friseurin war etwas aufgelöst, aber ich habe mich halt einfach damit abgefunden grün zu bleiben. Da ist aber bereits eins Dose Pastel Pink Directions zu Hause hatte, habe ich die einfach mal aufgetragen. War leider viel zu hell und kaum sichtbar, aber mit der nächsten Dose (Carnation Pink) wurde es dann viel besser. Noch einen Hauch zu blass und an den ehemals grünen spitzen ein bisschen orange (fragt nicht...), aber schön. Jetzt wollte ich es etwas knalliger und habe einen Teelöffel Flamingo Pink dazu gemischt. Das Ergebnis ist nett, aber mir zu knallig, ich wollte es lieber Richtung Zuckerwatte. Stattdessen ist es


Zum Glück wäscht es sich ja schnell aus. Lange Rede, kurzer Sinn - hier meine momentane Haarfarbe. (Falls ihr die noch nicht von Instagram kennt.)


Übrigens freue ich mich gerade darüber, dass ich meine schön bunten Haare wohl nicht dem gesellschaftlichen Druck opfern muss, für irgendeinen blöden Job, den ich wahrscheinlich eh hasse und nur aus Geldgründen mache. Mit bunten Haaren ist eins ja gleich viel weniger seriös und leistungsfähig etc pp. (Gerade hier im spießigen Ba-Wü...) Aber, wenn alles klappt (sprich die Finanzierung, es fallen nämlich monatliche Gebühren an), besuche ich ab März eine Modeschule und kann ich dann (wenn noch mehr alles klappt) ab Ende 2016 staatlich geprüfte Modedesignerin nennen. Das isn Ding, oder? Wenn noch mehr alles klappt (wir sind langsam im Bereich von "Wunschtraum") kann ich euch dann irgendwann meine eigene Plus Size Mode präsentieren. Und da wird nix langweilig oder "vorteilhaft". Muahaha! (Aber bis dahin dürft ihr mir gern die Daumen drücken.)

Donnerstag, 21. November 2013

OOTD: Reitstiefel und Pferdedeckenjacke

Wenn ihr mich im Alltag sehen könntet, also so richtig, jeden Tag, dann würdet ihr schnell merken, dass ich im Moment am liebsten eine Kombination aus Short (oder Miniröcken) mit Leggings und Boots trage. Das ist mein heiliger und bequemer Style-Gral. Dies ist nun kuschelige Herbstvariante zu denen ich auch nicht meine schlurfigen Alltagsboots trage, sondern schicke neue Reitstiefel mit Schnürung, in die ich mich spontan verliebt habe.  (Schnürstiefel = beste Stiefel)
Wenn es noch etwas kälter wird, werde ich die Strumpfhosenleggings noch gegen richtige Leggings ersetzen, so warm wie meine "Pferdedecke"* ist, reicht das auch. (*Der Mann hasst die Strickjacke, warum auch immer. Ich finde meinen Geschmack wie immer großartig!)
 
Cardigan: Asos Curve / Top: Sheego / Shorts: New Look Inspire / Boots: Evans / Leggings: We love colors / Ohrringe: New Look

Photobomb: Sam

Während der Kater brav in die Kamera schaut, schaue ich in der Balkontürscheibe, ob er das auch tut. Kann halt immer nur eine_r gleichzeitig. Oder so.


Merke, wenn eins Fotos machen will, sollte vorher dafür gesorgt werden, dass die Schnürung ordentlich aussieht, aber dafür habe ich auch hinten keine Augen und der Mann versucht immer noch die neue Kamera dazu zu bringen das zu tun was sie soll und sieht solche "Kleinigkeiten" gar nicht erst. Das kann auch noch eine Weile dauern.... Immerhin erkennt ihr jetzt die tolle Schnürung und wie supi ich sie an meine dicken Beinchen anpassen kann. <3 Aber mal ernsthaft, ich mag meine Kniekehlen eigentlich nicht so, aber hier sehen sie super aus. \o/

Dieser Beitrag ist in Kooperation mit Evans entstanden.

Mittwoch, 6. November 2013

Guido, wir müssen reden!

Meine Twitterfollower wissen, dass ich hin und wieder gern Shopping Queen auf Vox mit Guido Maria Kretschmer schaue. In letzter Zeit allerdings deutlich weniger gern und das hat auch Gründe.

Diese Woche ist die Sendung auf den bisherigen Tiefpunkt zugesteuert. Es ist mal wieder Dickenwoche. Über Sinn oder Unsinn einer eigenen Plus Size Sendung kann eins sich  streiten, immerhin haben so alle Kandidatinnen ähnlich wenig Möglichkeiten, dank der mickrigen Auswahl in deutschen Innenstädten. Es ist nicht die erste Woche, in der Plus Size Kandidatinnen teilnehmen, aber bisher war es noch nie so extrem schlimm. Vielleicht sinken die Quoten, vielleicht meint die Redaktion sie müsse da mal ein bisschen Schwung rein bringen, ich weiß es nicht. Fest steht: Ich werde die Woche noch zu Ende schauen und dann erst mal eine lange, lange Auszeit von der Sendung nehmen.

Von Beginn an wurde zu jeder passenden und unpassenden Gelegenheit betont dass die Kandidatinnen dick sind (könnte ja vielleicht jemand übersehen...), inklusive aller Klischeebezeichnungen, jede wurde nach Essverhalten und Diäterfahrungen (inklusive thinspo-Methoden) befragt, es gab anekdotenhafte Beschreibungen von Diskriminierung, die allerdings von der Kandidatin weggelacht wurde. Das ist in den "normalen" Sendungen nicht der Fall, Essen und Gewicht werden dort höchstens im Nebensatz thematisiert. Abgesehen vom "Stylecheck" am Anfang der Sendung, bei dem Größe/Alter/Konfektions-/Schuhgröße/Gewicht aufgelistet werden und wo Guido kurz den Stil der Kandidatinnen bewertet und Tipps zu ihrem Figurtyp gibt. Auch nicht schön, aber immerhin wurde sich hier meist auf positives konzentriert. (Nachdem Guidos Buch zum Thema Figurtypen kürzlich erschienen ist, sehe ich das allerdings noch sehr viel kritischer. Das passt doch zu gut zusammen.) Diese Woche sah der Stylecheck allerdings in etwa so aus "Ab dem Knie hat sie ja echt tolle Beine und schön schlanke Fesseln. An jeder dicken Frau ist ja auch irgendwas hübsches. Die Haare, oder der Busen oder so." Danke Guido, dass ich mir jetzt irgendwas an meinem Körper aussuchen soll, das hübsch ist und dann noch sowas absurdes wie Fesseln! Auch zu sagen "In ihr steckt ja eine Dünne!" finde ich perfide und abwertend.

Die Gruppe selbst wirkt ungewöhnlich aufgekratzt und fröhlich. Das mag nun daran liegen, dass da halt 5 besonders fröhliche Frauen zusammen gekommen sind, die einen ähnlichen Humor haben und Spaß zusammen hatten, oder aber es sollte hier das Stereotyp des "lustigen Dicken" bedient werden. Dazu passen würden solche Auswüchse wie die Szene, in der die Kandidatinnen durch einen Garten gehen mit der Ansage "Lasst uns mal was zu Essen suchen!". Sie haben dann eine einzelne Erdbeere gefunden und die geteilt und mit einer großen Portion Schlagsahne gegessen. Das hat mich einigermaßen schockiert, weil eins so etwas von anderen Formaten zwar leidlich gewohnt ist, aber Shopping Queen bisher immer sehr wenig bis gar nicht gescriptet wirkte und mich normalerweise nur in Ausnahmefällen zum seufzen bringt. Die Zeiten scheinen leider vorbei zu sein.

Guidos Kommentare waren schon immer etwas scharfzüngig und tendenziell wertend und an der Grenze zum Beleidigenden. Dabei allerdings immerhin charmant und ich hatte nie wirklich das Gefühl dass die Kandidatinnen bewusst abgewertet wurden. Ich muss gestehen, ich mag Guido eigentlich sehr gern, umso trauriger finde ich das alles. Mittlerweile wirkt er allerdings zunehmend intolerant was Frauenkörper anbelangt, die nicht seinem Idealbild entsprechen. Ich kann seinen Anspruch als Designer, Frauen mit seiner Kleidung möglichst gut aussehen zu lassen zwar verstehen, aber Aussagen dass frau eine bestimmte Körperform (hint: sehr schlank) bräuchte um etwas tragen zu können, ist absolut nicht vertretbar und einschränkend. Wie er die heutige Kandidatin bewertet hat, kam es schon nah an einige der üblichen fettphoben Kommentare auf Twitter, die es bei solchen Sendungen immer gibt. Auch wenn das Kleid wirklich überhaupt nicht saß und gut aussah rechtfertigt keine Rants die letztlich die Kandidatin abwerten.
Außerdem gehen mir die Themen zunehmend auf die Nerven. Viel zu oft geht es darum zu beeindrucken, verführen, sexy zu sein. Natürlich meistens für Männer, weil wir Frauen tun ja grundsätzlich alles nur für Männer und wenn nicht, dann um andere Frauen neidisch zu machen und besser als sie zu sein. Heteronormativer Konkurrenzscheiß, bäh!

Ich bin wirklich sehr enttäuscht, weil ich die Sendung immer gern gesehen habe, aber wenn ich die Reproduktion von Vorurteilen, alberne Stereotypisierungen und Bevormundung von (dicken) Frauen sehen will, dann kann ich das nahezu überall in den Medien finden und brauche keine Sendung die mich unterhalten soll dazu.